Eine Erlebniswelt, in der politische Botschaften und jugendnahe Angebote verschmelzen, ist eine treibende Kraft in Radikalisierungsprozessen. Die Erlebniswelt Rechtsextremismus verspricht ein umfassendes Programm, Zugehörigkeit, Anerkennung, IdentitÀt, Beziehung und Selbstwirksamkeit.

Der Containerbegriff und das analytische Konzept „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ stehen fĂŒr Reize und AttraktivitĂ€tsmomente dieser Szene, sie bĂŒndeln Motive der AnnĂ€herung. „Rechts“ zu sein verspricht Action und Tabubruch, StĂ€rke und Bedeutung. Das Scharnier zu jugendlichen Lebenswelten bildet unter anderem ein breitgefĂ€chertes Angebot im Social Web. Gerade an Jugendliche richten Rechtsextremisten ihre wichtigsten Werbebotschaften: Gemeinschaft und Orientierung in unsicheren und unĂŒbersichtlichen Zeiten.

Feindbilder und Verschwörungsmythen verbinden nach innen und können nach außen TĂŒren öffnen. „TĂŒröffner“-Thema Nummer eins waren in den vergangenen Jahren die staatlichen Maßnahmen zur EindĂ€mmung der Corona-Pandemie, zurzeit konzentrieren sich rechtsextremistische Kampagnen wieder auf die Themenfelder Flucht und Asyl. Die Propaganda sucht den Anschluss an Stimmungen jenseits der eigenen Reihen.

Die Veranstaltung nimmt ausgewÀhlte Facetten der Erlebniswelt Rechtsextremismus in den Blick. Nach Möglichkeit sind am zweiten Seminartag eine Exkursion zum BVB-Lernzentrum des Fanprojekts Dortmund und das GesprÀch mit einem Aussteiger aus dem Rechtsextremismus vorgesehen.

Semester: SoSe 2024