Das Seminar wird historisch und systematisch in die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts einführen. Zunächst werden die Urväter der analytischen Sprachphilosophie vorgestellt: Frege, Russell und der frühe Wittgenstein. Sie haben die Philosophie der formalen Sprache eingeführt. Im zweiten Block wird die Philosophie der normalen Sprache vorgestellt, die ausgehend vom späten Wittgenstein vor allem von Quine und Austin weiterentwickelt wurde. Hierzu werden beispielsweise Quines Theorie der Reizbedeutung, seine These von der Unbestimmtheit der Referenz sowie Austins Theorie der Sprechakte sowie die Weiterentwicklung bei Searle ausführlich diskutiert. Im dritten Teil des Seminars werden Theorien vorgestellt, die sich nicht mehr den Kategorien „normale versus formale Sprachphilosophie“ zuordnen lassen. Dabei greifen wir die Sprachphilosophie von Paul Grice heraus, der eine Definition von Bedeutung vorschlägt, die wesentlich auf die Intentionen des Sprechers Bezug nimmt. Außerdem hat er eine erste systematische Theorie der Abgrenzung von Semantik und Pragmatik entwickelt. Im letzten Teil des Seminars werden die neueren Entwicklungen in der Sprachphilosophie verstärkt unter systematischen Gesichtspunkten diskutiert: Dabei geht es um die Theorien der Bedeutung von Namen (Kripke), von Kennzeichnungen (Donnellan) und von indexikalischen Ausdrücken (Kaplan, Perry).
Im Begleitseminar wird Wert darauf gelegt, dass nicht nur die sprachphilosophischen Thesen vorgestellt, sondern auch die Kernthesen zur Ontologie, zur Erkenntnistheorie oder zur Philosophie des Geistes erläutert werden, die darauf aufbauen bzw. damit in enger Verbindung stehen.

 

Literatur:

 

Newen A., Schrenk M., Einführung in die Sprachphilosophie, Wiss. Buchgesellschaft 3. Aufl. 2019 (bitte darauf achten, die neueste Auflage als gemeinsame Lesegrundlage zu verwenden).

 
 
 
 
 
Semester: WiSe 2023/24