Kausalität bezeichnet ein Verhältnis zwischen mindestens zwei Entitäten, deren Eigenschaften oder Zustände sich über einen bestimmten Zeitraum aufgrund ihrer Interaktion verändern. Die einfachste Form der Kausalität ist die zwischen einer Ursache und ihrer Wirkung: Jemand drückt auf einen Lichtschalter (Ursache), und das Licht im Raum geht an (Wirkung).

 

Philosophische Theorien der Kausalität beschäftigen sich damit, wie wir über das Verhältnis solcher Ursachen und Wirkungen denken sollten, und was für praktische Implikationen dieses Denken auf verschiedene Teile unseres Lebens haben kann – beispielsweise in den Wissenschaften (Erkenntnistheorie), oder vor Gericht (Ethik). Philosophische Überlegungen zu dem Thema sind so alt wie die Philosophie selber – noch bevor Platon und Sokrates geboren waren, stritten griechische Philosophen darum, ob Gegenstände einander überhaupt kausal beeinflussen konnten, oder die ganze Welt nicht doch statisch ist, und Kausalzusammenhänge nur eine Illusion des Geistes darstellen.

 

In diesem Seminar lernen wir einige klassische Theorien der Kausalität aus der Philosophie der Antike, des Mittelalters, und der frühen Neuzeit kennen. Hierbei werden wir vor allem zwei historische Strömungen kontrastieren: Regularitäts-basierte Theorien (Aristoteles, Hume) und nomologische Theorien (Kant, Mill).

 

 

Semester: WiSe 2023/24