Teil 1: Theateraufführungen sind komplexe Gefüge, die durch das Zusammenspiel verschiedener Professionen und Tätigkeiten entstehen. Historisch wandelbar ist dabei die Gewichtung des Textes, der Regie, der performativen Interpretation und der Inszenierungsumgebung. Während die strengere Hierarchie des Regietheaters die Rolle der/des Inszenierenden betont, lassen sich vermehrt Formate beobachten, in denen die Kunst-Schaffenden sich als Kollektiv definieren, konsensuale Entscheidungen treffen und Dramaturgie zum Handwerk aller Beteiligten wird. Im ersten Teil des Seminars untersuchen wir anhand theoretischer Texte und Beispiele, welche Herausforderungen die unterschiedlichen Gewichtungen und Vorgehensweisen mit sich bringen und welches Potential sich jeweils eröffnet.



Teil 2: Nachdem wir in Teil 1 einige Fallstricke und Möglichkeitsräume aufgetan haben, setzen wir die unterschiedlichen Konzepte im zweiten Teil praktisch um. Ziel ist ein Theaterabend, den wir gemeinsam ausarbeiten. Dabei werden Kernkompetenzen der Regieführung, des Schauspiels und der Dramaturgie erprobt und zu einem Ganzen zusammengeflochten. Teil 1 die theoretischen Grundlagen zur Regieführung und kollektivem Arbeiten gelegt wurden, begeben sich die Teilnehmenden selbst in die Rolle der Darbietenden und Inszenierenden. In Gruppen- und Partnerarbeit erarbeiten wir eine Veranstaltung, bei der verschiedene Auftrittsformen erprobt werden können. Am Ende des Semesters ist die Durchführung der Veranstaltung am 11.07.2023 verpflichtender Prüfungsbestandteil.
Semester: WT 2024/25