Marktwirtschaftliche Wirtschaftssysteme stellen besondere Anforderungen an wirtschaftliche Akteure: Sie müssen sich an dynamisch wandelnde Anforderungen aus Markt, Staat und Gesellschaft anpassen. Das erfordert von Unternehmen eine Bereitschaft, sich zu verändern und sich ggf. auch einmal ganz neu zu erfinden. Schon der Philosoph Karl Marx erkannte als zentrales Merkmal der kapitalistischen Wirtschaft die „fortwährende Umwälzung der Produktion“, der Ökonom Joseph Schumpeter betonte die Notwendigkeit der permanenten „schöpferischen Zerstörung“ und „Innovation“. Unternehmen müssen deshalb bereit sein, die eigene Organisation und die damit verbundenen Strukturen, Prozesse und Routinen bis hin zur Kultur immer wieder zu hinterfragen und zu verändern. Vor diesem Hintergrund wird ein professionelles Change Management zu einer strategischen Aufgabe und zentralen Fähigkeit für Unternehmen – vom großen, globalen Konzern bis zum mittelständischen Betrieb.
Ziel dieses Seminars ist es, zu verstehen, wie sich organisationaler Wandel vollzieht und wie Change-Management beitragen kann, Veränderungsprozesse erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Den Ausgangspunkt bildet das klassische Change-Management sowie Theorien der Organisation. Zentrale Themen sind hier insbesondere die typischen Phasen-modelle (z. B. Lewin) und die damit verbundenen Grundannahmen zum Verlauf organisationalen Wandels. Darauf aufbauend werden die besonderen Anforderungen an Führung in Change Prozessen in den Blick genommen und die Frage gestellt, wie Führungskräfte Wandel gestalten können.
Im Modul wird auch die Perspektive der Beschäftigten ins Zentrum gestellt. Mit Blick auf eine nachhaltige Gestaltung werden Instrumente und Methoden diskutiert, wie Beschäftigte an Veränderungsprozessen aktiv beteiligt werden können. Fragen der Unternehmenskultur sind damit ebenfalls angesprochen.
Semester: ST 2024