Um die Natur philosophisch zu fassen, versucht Hegel den BEGRIFF der Naturphilosophie zu erarbeiten. Diese Naturphilosophie ist zugleich ein Teil seines enzyklopädischen Systems, in dem er sein Denken entwickelt. Dabei ist die Naturphilosophie zwischen der Logik und der Geistphilosophie situiert und gliedert sich in Mechanik, Physik und organische Physik. Der letztgenannte Teil wird Gegenstand des Seminars sein. Hier befasst sich Hegel mit der geologischen und vegetabilen Natur sowie dem tierischen Organismus. Diese Paragraphen werden im Seminar gelesen, um Hegels Theorie der organischen Physik zu analysieren. Dabei geht es um die Bestimmung der lebendigen Natur in ihren verschiedenen Formen. Wie lässt sich ein philosophischer Zugang zum Leben finden? Gibt es Ordnungsprinzipien lebendiger Organismen? Zur Beantwortung dieser Fragen werden auch Auszüge aus den Vorlesungsnachschriften herangezogen. In zahlreichen Vorlesungen, die von seinen Studenten mitgeschrieben wurden und nun in der historisch-kritischen Ausgabe der „Gesammelten Werke“ ediert sind, zeigen sich das umfassende wissenschaftshistorische Wissen Hegels zu den Lebenswissenschaften seiner Zeit und sein Bestreben, lebendige Organismen begrifflich zu fassen. 
Literatur:
G.W.F. Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften II, Werke 9, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1986.
ODER:
G.W.F. Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1830), Felix Meiner Verlag, Philosophische Bibliothek 033, Hamburg 1991.
Semester: WT 2024/25