Beschreibung:

Viele Probleme in Anwendungsgebieten der Mathematik (wie z.B. der Physik, Chemie, Biologie, Statistik, Computergrafik, oder Finanzmathematik) lassen sich auf die Berechnung hoch-dimensionaler Integrale zurĂŒckfĂŒhren. In den meisten FĂ€llen sind diese Integrale allerdings nicht exakt berechenbar, sondern mĂŒssen numerisch durch Quadraturformeln approximiert werden. Eine spezielle Klasse solcher Algorithmen, die "quasi-Monte Carlo Methoden", soll in der Vorlesung genauer untersucht werden. Da diese Verfahren den Wert des Integrals durch das arithmetische Mittel der Funktionswerte ĂŒber einer deterministischen Punktmenge schĂ€tzen (im Gegensatz zu "Monte Carlo Methoden", welche auf zufĂ€lligen Punktenmengen basieren), stellen Verteilungseigenschaften solcher Punktmengen (ihre "Diskrepanz") einen zentralen Bestandteil der Vorlesung dar. Die vorgestellte Theorie illustriert eindrucksvoll die starken Verbindungen zwischen Numerik, Analysis, Zahlentheorie, Kombinatorik, KomplexitĂ€tstheorie und Geometrie.

Themen:

  • Gleichverteilung modulo 1
  • Klassische DiskrepanzabschĂ€tzungen (nach Roth und Schmidt)
  • AusgewĂ€hlte Punktmengen (nach van der Corput und Halton-Hammersley)
  • Konstruktionsprinzipien (Netze und Gitter)
  • Integrationsfehler in HilbertrĂ€men mit reproduzierendem Kern
  • Hlawka-Zaremba-IdentitĂ€t und Koksma-Hlawka-Ungleichung
  • Fluch der Dimension


Zielgruppe und Voraussetzungen:

Die Vorlesung wendet sich an Studierende der Mathematik im fortgeschrittenen Bachelor- oder Master-Studium (z.B. ab 3.-4. FS im B.Sc.). Weitere Studierende sind aber auch herzlich willkommen! Vorausgesetzt werden Kenntnisse der Analysis und der linearen Algebra im Umfang der Grundvorlesungen. ZusĂ€tzliche Grundkenntnisse der Funktionalanalysis, Maßtheorie und elementaren Zahlentheorie (wie sie bspw. in der "EinfĂŒhrung in die Numerik" vermittelt werden) sind wĂŒnschenswert, aber nicht notwendig.


Semester: SoSe 2024