Prof. Dr. Klaus Osachema - Legenden und Helden? Das spätmittelalterliche Turnier zwischen Kampftheater, Politik und Repräsentation
Donnerstag, 12-14 Uhr, GA 03/46

(b)Kommentartraurig/b) Zu den Besonderheiten des europäischen Hoch- und Spätmittelalters gehört die Herausbildung einer «ritterlichen Kultur»: Im Spannungsfeld von kriegerischen und höfischen Idealen entstand mit dem «Rittertum» eine Gruppe, deren Geltungsansprüche sich in besonderer Weise auf die Bereitschaft und die Fähigkeit bezogen, auf spezifische Weise kämpfend aktiv zu werden. Vor diesem Hintergrund fokussiert das Seminar auf die Entwicklung des Turniers, das einerseits als Vorbereitung auf den Einsatz im Krieg wahrgenommen wurde, zum späten Mittelalter hin aber auch geradezu theatralische Züge annehmen konnte. Auf der Basis exemplarisch ausgewählter Quellen sollen zentrale Entwicklungen und Charakteristika, aber auch herausragende Vertreter der ritterlichen Turnierkultur näher betrachtet werden, um anhand dieses Themas zugleich das quellennahe wissenschaftliche Arbeiten in der Mittelalterlichen Geschichte einzuüben.
Semester: SoSe 2024