Mit gerade einmal zwanzig Jahren veröffentlicht Friedrich W.J. Schelling, damaliger Kommilitone Hegels und Hölderlins in Tübingen, seine ersten wichtigen philosophischen Schriften. Damit avanciert er, u.a. neben Fichte, zu einem der wichtigsten Vertreter der frühen nachkantischen Philosophie des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Auch durch die vorangegangene Spinoza-Kontroverse der 1780er Jahre geprägt, bemüht sich der junge Schelling um einen neuartigen philosophischen Ansatz, der insbesondere die strikten Trennungen und Scheidungen der kantischen Philosophie, beispielsweise zwischen Natur und Freiheit oder zwischen Theorie und Praxis, überwinden soll.
Anhand wichtiger früher Schriften (v.a. Vom Ich als Prinzip der Philosophie und Philosophische Briefe über Dogmatismus und Kriticismus, beide von 1795) soll die Position des jungen Schelling im Seminar intensiv erarbeitet und diskutiert werden.

Semester: WiSe 2024/25