Ab
dem 8. Jh. v. Chr. siedelten sich griechische Auswanderer in Italien und Sizilien an.
Sie kamen als Händler, als Handwerker und Begründer mächtiger und
einflussreicher Städte. Sie trafen in Italien jedoch auf eine Vielzahl eigener
regionaler und überregionaler Kulturen, deren Bewohner dort bereits seit Jahrhunderten
lebten – von den Etruskern im Norden bis zu den Elymern auf Sizilien. Dies
führte zu unterschiedlichsten Formen von Kontakten: während etwa in Etrurien
nur begrenzte Kontaktzonen innerhalb der etruskisch dominierten Territorien
fassbar sind, fanden auf Sizilien und in Süditalien umfangreiche Stadtgründungen
statt. Aus beiden Kontaktarten entwickelten sich Beziehungen und
Austauschprozesse, wurden griechische Produkte und Techniken nach Italien
gebracht, italische Elemente von griechischen Siedlern übernommen oder völlig neue
Traditionen und Objekte geschaffen. Diese Prozesse sollen anhand von Referaten
über ausgewählte Beispiele griechischer und italischer Siedlungen und auf Basis
des dortigen Fundmaterials nachvollzogen und untersucht werden.
- Kursleiter/in: Jon Albers