Veränderungsprozesse in modernen Gesellschaften werden durch technischen Wandel angestoßen und beschleunigt. Zugleich bedingen gesellschaftspolitische Veränderungen, wie sich technischer Wandel vollzieht. So prägt die Digitalisierung mittlerweile fast alle Bereiche des menschlichen Lebens; und gleichzeitig wirken sich nicht-digitale Ereignisse wie zuletzt die Covid-19-Epidemie beschleunigend auf die Verbreitung und Nutzung bestimmter Digitaltechniken aus.

Seit Ernst Kapps Grundlinien einer Philosophie der Technik von 1877 befasst sich die Philosophie dezidiert mit technischen Wandlungsprozessen und deren Einbettung in sich wandelnde menschlich- soziale Zusammenhänge. Spätestens im 20. Jahrhundert wird „die Technik“ dann zunehmend ambivalent gesehen: neben Hoffnungen und Chancen treten Ängste und Risiken mit Blick auf neue Technik. Dabei rücken auch die ethischen Fragen ins Zentrum der philosophischen Betrachtung: Welche gesellschaftspolitischen Möglichkeiten der Einflussnahme auf technischen Wandel können wir eigentlich haben? Und an welchen Konzepten und Wertvorstellungen soll sich die Gestaltung derartiger Wandlungsprozesse orientieren? Nach der Klärung einiger technikphilosophischer Grundbegriffe werden wir uns im Seminar auf diese technikethischen Fragen fokussieren und philosophische Orientierungsmöglichkeiten, auch zu Digitalisierungsphänomenen, erschließen.

Organisatorischer Hinweis:

Das Seminar wird wechselnd synchrone Elemente (über Zoom) und asynchrone Elemente (über Moodle) nutzen. Die Seminarliteratur wird über Moodle bereitgestellt.

Semester: WiSe 2024/25