Das Modul umfasst zwei Teile, die aufeinander aufbauen: Im ersten Teil lesen und bearbeiten wir theatertheoretische Grundlagentexten, daran anschließend befassen wir uns mit Beispielen dafür, wie Künstler*innen in ihrer Arbeit auf solche theoretischen Überlegungen zurückgreifen und sich damit auseinandersetzen. Ausgehend von Sichtungen (Youtube- & Vimeo-Links) und ausgehend von den darin enthaltenen Impulsen werden in Einzel- oder Partnerarbeit (per Skype) eigene Ideen und Konzepte für eine Kurzszene und deren kreativer Präsentation erarbeitet (z.B. Zeichnung, Video, Collage, etc.).

Teil 1: Im ersten Teil des Moduls werden Texte von Theatertheoretiker*innen und Theaterpraktiker*innen gelesen, die verschiedene Vorstellungen davon vertreten, über welchen Weg darstellende Künste entstehen und wie und zu welchem Zweck sie präsentiert werden sollen: Braucht es den Dramentext als Basis oder geht alles von der Bewegung der Darsteller*innen aus? Soll das Theater das Publikum zum Nachdenken anregen oder es emotional packen – über den Kopf oder den Bauch wirken? Und ist das Theater als Gebäude mit seiner spezifischen Raumaufteilung überhaupt ein notwendiger und geeigneter Ort? Diese und weitere Fragen werden anhand von Texten u.a. Antonin Artauds, Bertolt Brechts, Jerzy Grotowskis sowie Peter Weiss‘ durch die letzten 100 Jahre verfolgt.

Teil 2: Den verschiedenen historischen und zeitgenössischen theoretischen Theaterkonzepten, die in Teil 1 besprochen werden, nähern wir uns in Teil 2 über Theaterpraxis an. Dazu werden Künstler*innen(gruppen) und ihre Arbeiten betrachtet, um Beispiele für die praktische Umsetzung der Theorien kennen zu lernen. An ihren Arbeiten lässt sich entdecken, über welche Ansätze sich in Anlehnung an die theoretischen Konzepte Situationen und Szenen entwickeln lassen. Davon inspiriert werden eigene Kurzszenen konzipiert. Die Konzeptpapiere können in verschiedenen Formen (z.B. Zeichnung, Video, Collage, etc.) im Seminar geteilt werden und ggf. auf dem Blog der Open Stage veröffentlicht werden.
Semester: SoSe 2024