Prof. Dr. Klaus Oschema
Seminar: "
Herzog Karl der Kühne von Burgund (1467-77): Ein Herrscher der Extreme"

Donnerstag, 14.15–15.45 Uhr, "online"/"virtuell"

Im 14. und 15. Jhd. stieg Burgund zu einer der mächtigsten Herrschaften Westeuropas auf. Seine Herzöge bewegten sich (beinahe) auf Augenhöhe mit Königen und umgaben sich mit dem Glanz einer reichen höfischen Kultur. Obwohl sie ihre Macht pragmatisch organisierten, indem sie ihren Hof regelten und die Verwaltung strafften, erscheint ihr „Staat“ zwischen Frankreich und dem Reich zugleich als Hort einer „Renaissance“ des Rittertums, mit Turnieren und Banketten. Die Herrschaft Karls des Kühnen markiert einen Höhe- und Endpunkt dieser Entwicklung. Karl stilisierte sich selbst als „neuer Alexander“, scheiterte aber schließlich in mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen just an der aufstrebenden Militärmacht der Eidgenossen, aus seiner Sicht „tierische Völker“. Nach seinem Tod vor Nancy (1477) zerfiel sein Länderkonglomerat und der „burgundische Mythos“ lebte in der habsburgischen Herrschaft weiter.

Französischkenntnisse sind für die Teilnahme nicht unbedingt nötig, aber sehr erwünscht.


Semester: SoSe 2024