In seiner berühmten „Theory of Moral Sentiments/Theorie der ethischen
Gefühle“ entwickelt der schottische Philosoph Adam Smith eine
Moraltheorie, die im Gegensatz zu rationalistischen Ansätzen auf einer
Analyse der Gefühle des Alltagslebens aufbaut. Dabei kommt dem Gefühl der Sympathie
eine zentrale Bedeutung zu. Smith geht davon aus, daß Menschen sich im
wechselseitigen Umgang beobachten und dabei lernen, ihren Egoismus und
Egozentrismus zu überwinden, indem sie Situationen auch aus der
Perspektive des anderen betrachten. Hier spielt der Begriff des
„unparteiischen Beobachters“ eine zentrale Rolle: Wir entwickeln durch
die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel eine fiktive neutrale Perspektive,
aus der wir auch die Begrenztheit unserer eigenen beurteilen können.
Während uns die Sympathie ermöglicht, die Motive der Mitmenschen
einzuschätzen, erlaubt uns die Fiktion des unparteiischen Beobachters,
eigene und fremde Motive und Handlungen moralisch zu beurteilen. Im
Seminar werden wir den Text im Detail analysieren, um die
Schwierigkeiten dieses Konzepts herauszuarbeiten. Das Seminar findet in
Zusammenarbeit mit Martina Herrmann vom philosophischen Seminar Dortmund
abwechselnd in Bochum und Dortmund statt. Sie erreichen die Uni
Dortmund in einer halben Stunde mit dem Bus oder der U-Bahn. Über
Details werden Sie in der ersten Sitzung am 9. 10. und ab der ersten
Oktoberwoche auf meiner Website unterrichtet. Die ersten beiden
Sitzungen werden in Bochum stattfinden.
- Kursleiter/in: Katharina Balk
- Kursleiter/in: Maria-Sibylla Lotter
- Kursleiter/in: Martina Tomczak