Lektion 1 - Die Gemeinsamkeiten zwischen den Quellen

Die Passionsgeschichten der Evangelien haben grundlegende Gemeinsamkeiten, untereinander und auch im Verhältnis zu nicht-christlichen Quellen. 

Pontius Pilatus hat Jesus gekreuzigt. Er hat das Todesurteil gefällt und vollstrecken lassen. Das Credo hält dieses Faktum fest: crucifixus sub Pontio Pilato. Auch bei Tacitus (annales 15,44.) und Josephus (antiquitates Judaicae 18,3,3) steht es so.

Jesus ist als „König der Juden“, d.h. als politischer Messias, der zum „heiligen Krieg“ aufrufen wollte, von Pilatus verurteilt worden. Diese Schuld stand beim oder über dem Kreuz geschrieben (titulus).

Der Hohepriester Kaiaphas hat, unterstützt von Mitgliedern des Hohen Rates, Jesus gefangen gesetzt und vor Pilatus angeklagt. Jesus ist wegen seines – direkten oder indirekten – Anspruchs, als messianischer Sohn Gottes die Herrschaft Gottes zu vermitteln, verhaftet worden, um verurteilt und hingerichtet werden zu können. Der Anklage vor Pilatus ist bewusst und gegen die Intention Jesu eine Wendung ins Politische gegeben worden, was sich aus der Tatsache der Hinrichtung und aus dem Kreuzestitulus ergibt. 


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