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Rechts lesen

Mo, 10-14 Uhr (GABF 04/411)

Die politische Rechte galt lange Zeit als unintellektuell und unliterarisch, während der/die öffentliche Intellektuelle und der/die Schriftsteller*in als links und zugleich als moralische Instanz galten. Das war schon immer ein Trugschluss, aber dafür ein nachhaltiger. Heute betreiben Akteur*innen und Protagonist*innen der sogenannten Neuen Rechten ihr politkulturelles Hegemonieprojekt ganz offen auch als ein intellektuelles und literarisches: Sie veranstalten Sommerschulen, verlegen Belletristik und politische Literatur, rezensieren Neuerscheinungen und besprechen Klassiker. Die Bildung eines eigenen ‘rechten Kanons’ muss zu ihren unmittelbaren Kernvorhaben gezählt werden. Was aber ist rechte Literatur? Auf welche Traditionsbestände bezieht sich die Rechte und wer sind ihre hervorstechenden Vertreter*innen? Gibt es gar originär rechte ästhetische Programme? In dem vierstündigen Seminar soll diesen Fragen konzentriert nachgegangen werden: Einerseits soll ein Korpus von Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts bearbeitet werden, der sich rechts positioniert oder aber von dieser Seite vereinnahmt wird; anderseits soll aktuellen Themen und Tendenzen rechter Literaturproduktion und -rezeption Raum gegeben werden.

Literatur zur Einführung:

Hoffmann, Torsten: Ästhetischer Dünger. Strategien neurechter Literaturpolitik, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 95, 2021, S. 219-254.

Wichert, Lasse: »Der Große Austausch«. Vernichtungsängste und Vernichtungswünsche in (neu-)rechter Ideologie- und Literaturproduktion, in: Zeitschrift für Genozidforschung 21, 2, 2023, S. 232-271.

Semester: WT 2025/26
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