Einschreibeoptionen

In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre entstand der Begriff der site-specific-art, der die unauflösliche Verbindung

eines künstlerischen Werks mit einem Ort bezeichnete. Dies konnten Land Art-Projekte sein, etwa Spiral Jetty

(1967) von Robert Smithson, die in-situ (seit 1971) entwickelten Projekte von Daniel Buren oder auch Skulpturen

wie der Tilted Arc (1985) von Richard Serra. Mit seinem berühmten Statement, die Skulptur Tilted Arc sei „für

einen spezifischen Standort in Auftrag gegeben und entworfen (…). Sie ist ein ortsspezifisches Werk und darf als

solches nicht versetzt werden. Eine Umsetzung käme einer Zerstörung gleich“ (1985) postuliert der Künstler die

Unverrückbarkeit des physischen Werks. Allerdings weicht diese Solidität des Begriffs in den 1980er Jahren

immer weiter auf. Seitdem werden ortsspezifische Arbeiten eher als Verweise auf einen bestimmten Ort gelesen.

Sie sollen die Aufmerksamkeit der Betrachter*innen vom Werk auf den Ort lenken und beziehen sich dabei nicht

mehr allein auf den physischen Ort, sondern auch auf dessen Kontexte. Dazu zählen u.a. seine gesellschaftlichen,

ökonomischen und historischen Charakteristika.

In dem Seminar widmen wir uns verschiedenen Theorien zur Ortsspezifizität und den wichtigsten künstlerischen

Beiträgen. Darüber hinaus besuchen wir die unterschiedlichen Orte, an denen ortsspezifische Kunst in Nordrhein-

Westfalen eine bedeutende Rolle spielt: Krefeld, wo die Praxis seit ihrer Entstehung in den 1960er Jahren bis

heute immer wieder eingeübt wird, Münster, wo seit 1977 alle zehn Jahre die Skulptur Projekte stattfinden, und

Düsseldorf, wo die soziale Praxis eine herausragende Rolle spielt. Dort sprechen wir mit den Kurator*innen der

Ausstellung „Teilweise möbliert, exzellente Aussicht“, der letzten Ausgabe der Skulptur Projekte und dem Projekt

„Zur Zukunft der Innenstädte am Beispiel der Graf-Adolf-Straße“.

Semester: SoSe 2025
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)