Opciones de matriculación

Do 14-16, GA 6/62, Beginn: 10.10.24

Der Maler Apelles (*375/370 v. Chr.) hat sich als herausragender Künstler der
griechischen Antike großen Ruhm erworben, nicht zuletzt als Hofmaler Alexanders
des Großen. Noch Jahrhunderte nach seinem Tod verfasste der Schriftsteller
Lukian von Samosata (*ca. 120 n. Chr.) einen Text über eine angebliche Episode
aus dem Leben des Malers, die sich in der Beschreibung (Ekphrasis) eines
Gemäldes verdichtet. Dieses Bild, ‚die Verleumdung‘ genannt, handelt von einer

lebensbedrohlichen Intrige gegen Apelles, die ein konkurrierender Kollege
angezettelt haben soll. Im 15. Jahrhundert hat der Kunstschriftsteller Leon Battista
Alberti (1404-1472) die textlich formulierte Beschreibung des Gemäldes als Beispiel
für eine gelungene Bilderfindung in den zeitgenössischen Kunstdiskurs eingeführt.
In der Folge entstanden um 1500 vermehrt bildkünstlerische Umsetzungen des
Stoffes namhafter Künstler. Diese setzten sich in ganz unterschiedlicher Weise mit
verschiedenen Eigenschaften und Möglichkeiten der Malerei auseinander, mit dem
Aspekt des Künstlerwettbewerbs etwa und dem Neid, der dabei eine Rolle spielen
konnte, aber auch mit dem Wahrheitsanspruch der bildenden Künste und der
Malerei im Besonderen, die doch schon in der Antike als Kunst der Täuschung galt.
Im Seminar setzen wir uns in möglichst großer Breite mit diesem markanten
Phänomen an der Schwelle zur frühen Neuzeit auseinander.

Semester: WT 2024/25
Auto-matriculación (Teilnehmer/in)
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