Gilbert Ryle hat in seinem epochemachenden Werk The Concept of Mind von 1949 die bis
dahin vorherrschende Meinung über die ontologische Beziehung des Geistes zum
Köper mit der despektierlichen Metapher eines Gespenstes in der Maschine
charakterisiert. Mit seiner Kritik des Dualismus stieß er eine
Auseinandersetzung über die möglichen ontologischen Abhängigkeitsbeziehungen
zwischen Körper und Geist an, die bis heute unvermindert anhält. Neben den
extremen Positionen des Dualismus auf der einen und des Eliminativismus auf der
anderen Seite zählen zu den wichtigsten diskutierten Beziehungen Identität,
Reduktion und Supervenienz, die wiederum in verschiedenen Spielarten vertreten
werden.
Im ersten Teil des Seminars sollen die verschiedenen Abhängigkeitsbeziehungen und ihre Implikationen anhand einschlägiger Texte analysiert werden. Dieser eher ontologisch-metaphysiche Ansatz wird im zweiten Teil um empirische Studien über das Verhältnis von Körper und Geist ergänzt. Dabei wenden wir uns insbesondere Texten aus der Embodied-Cognition-Bewegung zu.
Neben der aktiven Teilnahme wird von den Seminarteilnehmer(inne)n die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats erwartet.
Literatur:
· Gilbert Ryle, Der Begriff des Geistes. Stuttgart, 1969: Reclam.
· Jaegwon Kim, Philosophie des Geistes, Heidelberg, 1998: Springer.
- Kursleiter/in: Markus Werning