Welche Rolle spielen Interessengruppen in der deutschen Gesetzgebung? Welche Interessen werden in Gesetzgebungsprozessen repräsentiert? Wie groß ist der Einfluss oder Lobbyingerfolg von Interessengruppen? Das Seminar thematisiert diese Fragen, teils in vergleichender Perspektive, und vermittelt so einen Überblick über die politikwissenschaftliche Untersuchung der staatlichen Setzung von kollektiv verbindlichen Regeln. Den zentralen theoretischen Ausgangspunkt bildet der Rational Choice Ansatz, mit Hilfe dessen Politiker (in Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat), Bürokraten (in der Ministerialbürokratie) und Interessengruppen sowie Parteien als rationale Akteure konzipiert werden, die policy- und/oder ämterorientierte Ziele verfolgen und durch Ressourceninterdependenzen miteinander verknüpft sind. Nach einem Überblick über wichtige Aspekte der Gesetzgebung (z.B. die Gestaltung der Gesetzgebungsagenda im Parlament) werden wir uns intensiver der Analyse von Interessengruppen in der Gesetzgebung widmen. Einige der Analysen befassen sich mit der deutschen Gesetzgebung, andere nutzen den internationalen Vergleich als Untersuchungsinstrument. Ferner lernen Studierende wichtige Datenquellen und Datensätze zur Analyse des Lobbyings in der deutschen Gesetzgebung kennen.

Semester: WiSe 2025/26